Eine Frage der Reichweite: Zum Stellenwert von Migration und Mobilität in der Corona-Krise
n Zeiten von COVID-19 wird noch deutlicher, was sonst auch gilt: Migration ist unmittelbarer Teil räumlicher Definitionsmacht – für das Individuum und für staatliches Handeln. Immer deutlicher präsentieren sich deshalb auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als Seismograph bereits vorhandener sozialräumlicher Ungleichheiten auf verschiedenen Maßstabsebenen (lokal, regional, national sowie trans- und subnational). Sichtbar werden diese Ungleichheiten zurzeit vor allem in den Städten, die in den letzten Jahren Treiber und zugleich Schauplatz veränderter Migrationsmuster und Mobilitäten waren. Dort manifestieren sich die in Migrationsprozessen eingeschriebenen gesell-schaftlichen Hierarchisierungen zwischen denen, die sich bewegen dürfen und können und denen, die sich bewegen müssen, am stärksten...
Ein Beitrag für den Krisenblog des Leibniz-Institut Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, 23.04.2020
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Das Spiel (mit) der Regenerierung
Die Beschäftigung mit dem Thema städtischer Regenerierung ist ein voraussetzungsvolles Unterfangen. Allein schon der Begriff „Regenerierung“ suggeriert, dass „Städte“ als gesamtheitliches Konglomerat existieren und vor allem auch in dieser Weise funktionieren. Doch der Begriff impliziert noch mehr; Er unterstellt, dass es möglich ist, durch gezielte Handlungen etwas zur Wiederherstellung, verstanden als eine Art Heilung, der Städte beizutragen. Im Gegensatz zur englisch-sprachigen Literatur – in der sich regeneration als Synonym für investorengetriebene Stadterneuerung etabliert hat – findet man ihn in der deutschsprach-igen kaum. Zu Unrecht, wie ich finde. Denn es schwingt darin mit, dass die Stadtentwicklungs-praxis immer mehr als die Summe ihrer Teile ist und dass sie sich analytisch nur bedingt in einzelne Schritte unterteilen lässt. Das wicked problem jeglicher Stadtplanung besteht genau in dieser Multiperspektivität, die sich unter anderem daraus ergibt, dass die unterschiedlichen Bevölkerungs-gruppen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Interessen und Handlungsoptionen haben...
Eine Rezension des Buches "The Game of Urban Regeneration" von Francesca Weber-Newth. Bei: Soziopolis. Gesellschaft beobachten. Die Online-Plattform des Hamburger Institutes für Sozialforschung, November 2020
Diversity as an opportunity.
When it comes to cosmopolitan urbanity all eyes are on the metropolises, the large cities. There are only a few examples that teach us anything about how small communities deal with issues of migration and integration. In order to understand the differences between a metropolis and smaller towns that have little diversity the authors interviewed mayors and administrations in eight small towns in the German federal state of Brandenburg. They state that only a mixed form of top-down and bottom-up activities promises a sustainable transformation of smaller cities...
Ein Beitrag mit Olivia Rosenberger über die Situation in brandenburgischen Städten in TOPOS -Trans-forming_peripheries. Urban.Land. Januar 2021